1979 - 16. BMF - Reichling

- vielen Dank an den Musikverein Reichling für das Stellen des Materials zum 16. Bezirksmusikfest. -

Vom Freitag, 20.07.1979 bis Sonntag, 22.07.1979 wurde in Reichling gefeiert. Grund war neben dem 16. Bezirksmusikfest des Bezirksverbandes Lech-Ammersee im Musikbund von Ober- und Niederbayern, auch das 80-jährige Bestehen des Musikvereins Reichling. Bereits am Donnerstag, 19.07.1979 warteten zahlreiche Musiker und Bewohner aus Reichling und Ludenhausen auf das eintreffen des Festzelts. Ab 10.30 Uhr konnte man endlich mit dem Aufbau beginnen und spät am Abend stand schon das komplette Zelt. Alle hatten so fleißig gearbeitet, dass am Freitagvormittag nur noch einige Ausschmückungen vorgenommen werden mussten.

Freitag, 20.07.1979

Am Freitagnachmittag um 17.00 Uhr begrüßten wir vor dem Gasthaus Breitenmoser unsere Gäste aus der Schweiz. Der Jodlerklub "Alpenrösli" aus Riggisberg, war unserer Einladung gefolgt und extra zu unserem Jubiläum angereist. Sie wurden standesgemäß mit Blasmusik und einer frischen Maß Bier empfangen, die von drei Damen in Tracht gereicht wurden.

Nachdem alle Schweizer Gäste ihren Gastfamilien zugeteilt waren, blieb nicht mehr viel Zeit bis zur ersten Veranstaltung im Zelt. Ab 20.00 Uhr startete ein Volkstanzabend, der von der "Wolperdinger Danzl Musi" mit Volkstänzen aus alter und neuer Zeit gestaltet wurde. Vorstand und Dirigent Michael Schamper begrüßte gleich zu Beginn die fast 700 Besucher sowie sämtliche Ehrengäste. Mit Freuden stellte man fest, dass die Zeltgäste reges Interesse an den Volkstänzen zeigten. Kaum ein Tanz wurde ausgelassen und als Verschnaufpause zwischen den Tanzrunden konnte man die Gesangseinlagen des Jodlerklubs "Alpenrösli" genießen. Es war ein ausgelassener Abend, der ungefähr gegen Mitternacht zu Ende ging.

Samstag, 21.07.1979

Da am Samstag die Wertungsspiele starteten, trafen sich die männlichen Musiker schon früh am Morgen wieder am Zelt, um "frisch und fröhlich" - im Zelt und in der Mehrzweckhalle - Hochsitze für die Wertungsrichter aufzustellen. Währenddessen waren die Musikerinnen mit dem herrichten des Festwagens beschäftigt. Um 13.30 Uhr eröffneten die Reichlinger die Wertungsspiele. In der Schwierigkeitsklasse 3 (Mittelstufe) trugen die 39 Musikerinnen und Musiker das Pflichtstück "Pro Musica" von R. Zettler und das Selbstwahlstück "Ferienluft Overtüre" von H. Blanc vor. Gegen 16.30 Uhr endeten die Wertungsspiele, die an diesem Tag nur im Zelt stattfanden. Um 19.00 Uhr spielten die Reichlinger vor dem Gasthaus Breitenmoser ein Standkonzert. Anschließend fand im Saal des Gasthauses ein kurzer Festakt anlässlich des 80jährigen Bestehens statt. Nach einem Eröffnungsmarsch durch die Reichlinger eröffnete Bezirksleiter Rudolf Wiblishauser mit seinem Grußwort offiziell das 16. Bezirksmusikfest. Nach einer weiteren Rede von Bürgermeister Franz Horner wurden die Gründungs- und Ehrenmitglieder mit Ehren- bzw. Gründungsurkunden sowie einem gerahmten Bild von Reichling geehrt.

Aber auch die Nachwuchsarbeit fand Anerkennung. Drei junge Musikerinnen und Musiker erhielten von Bundesmusikdirektor Hans Hübner das Leistungsabzeichen in Silber. Auch Dirigent und Vorstand Michael Schamper sowie der Festleiter Lorenz Spanner wurden für ihre viele Arbeit und großartige Organisation gewürdigt. Nachdem alle Dankesworte gesprochen waren, gaben es nochmal Musik durch den Musikverein Reichling. Mit einem Schweigemarsch am Kriegerdenkmal und der dortigen Totenehrung für die verstorbenen Mitglieder des Musikvereins wurde der Festakt gegen 20.00 Uhr beendet. Mit Marschmusik, Fahnenabordnungen und den Ehrengästen voraus marschierte man zum Festzelt. Hier sorgte die Trachtenkapelle Apfeldorf bereits für gute Stimmung. Für abwechslungsreiche Einlagen zeigte sich wieder der Schweizer Jodlerklub "Alpenrösli" verantwortlich. Sie überraschten zudem mit einem Gastgeschenk - einer echten Schweizer Glocke. Als Gegengeschenk gab es ein handgemachtes Spinnrad. Dies war von Jakob Heiß extra gedrechselt worden. Der ganze Abend war eine gelungene zünftige Veranstaltung, bei der viele neue Freundschaften geschlossen wurden.

Sonntag, 22.07.1979

Der Festsonntag begann schon in den frühen Morgenstunden. Ab 6.00 Uhr erklang - zuerst in Ludenhausen und dann in Reichling - der Weckruf durch den Musikverein Reichling. Ab 7.30 Uhr wurden dann in Zelt und Mehrzweckhalle die Wertungsspiele fortgesetzt. Diese endeten bereits gegen 9.30 Uhr, da um 9.45 Uhr schon der Abmarsch zum Feldgottesdienst auf dem Höhenberg war. Dieser wurde von Herrn Pfarrer Matthias Prestele und einem Gastpfarrer gehalten. Der Festgottesdienst war eindrucksvoll, auch wenn für die Jahreszeit ein sehr frischer Wind wehte und es so manchem Gottesdienstbesucher ein wenig kalt wurde.

Umrahmt wurde der Gottesdienst neben dem Musikverein Reichling auch durch die "Münchner Jagdhornbläser" unter der Leitung von Paul Klöpfer.

 

Nach dem Schlusssegen und Rückmarsch gab es ab 11.00 Uhr Unterhaltungsmusik im Festzelt. Man konnte Essen und Trinken und sich ganz nebenbei auch aufwärmen. Gegen 13.00 Uhr verabschiedete man an der Mehrzweckhalle bereits die Freunde aus der Schweiz. Wegen der langen Rückfahrt hatten sie es vorgezogen, nicht am Festzug teilzunehmen. Schon eine halbe Stunde später stand der Gesamtchor auf dem Programm. Das herausragende Ereignis eines jeden Musikfests fand auf dem Fußballplatz statt. Dirigiert wurde das riesige Orchester abwechselnd von Bezirksdirigent Pater Albert Rieger, Bundesdirigent Hans Hübner und Bezirksleiter Rudolf Wiblishauser. Tausende von Besuchern hatten sich um den Platz versammelt um in den Genuss dieses Klangvolumens zu kommen. Unter ihnen war auch Landrat Bernhard Müller-Hahl, Landtagsabgeordneter Thomas Goppel, Bezirksrat Erwin Filser sowie zahlreiche Bürgermeister aus der Umgegung. Angeführt von der Knappschaftskapelle Peiting, startete im Anschluss an den mit viel Applaus bedachten "Musikergruß" der große Festzug durch Reichling.

Insgesamt nahmen 32 Kapellen am Umzug teil, der sich vom Festzelt durch den ganzen Ort zog. Für die sechs wunderschön gestalteten Festwägen zeichnete sich der Trachtenverein, der Gartenbauverein, der Schützenverein, der Veteranenverein und der Musikverein Reichling sowie de Gartenbauverein Ludenhausen verantwortlich. Ehrengäste und Fahnenabordnungen rundeten den eindrucksvollen Zug ab.

Die gastgebende Kapelle marschierte "traditionsgemäß" am Ende des Zuges. Überall auf beiden Seiten der Straße drängten sich die vielen Besucher. Mit einem so großen Menschenansturm hatte wohl niemand gerechnet. Man schätzte, dass zwischen 5.000 und 10.000 Leute vor Ort waren, die georderten Festzeichen reichten auf jeden Fall bei weitem nicht aus.

Nach dem Festzug fanden sich alle im Zelt ein und freuten sich auf den Genuss einer frischen Maß. Von allen Seiten gab es lobende Worte für den tollen Festablauf. Um 16.30 Uhr war es endlich soweit, die mit Spannung erwarteten Wertungsergebnisse wurden verkündet. Im Anschluss unterhielten der Musikverein Reichling und die anwesenden Musikkapellen abwechselnd "je nach Lust und Laune" die Zeltbesucher mit Stimmungsmusik. Ab 19.30 Uhr waren die Musikkapellen aus Kinsau und Leeder für den Festausklang verantwortlich. Mit Unterhaltungsmusik und Schunkelrunden ließen sie das tolle Fest ausklingen.