- vielen Dank an den Musikverein Reichling für das Stellen des Materials zum 39. Bezirksmusikfest. -

30 Jahre nach dem ersten Bezirksmusikfest in Reichling (1979) wurde das 39. Bezirksmusikfest wieder in der Gemeinde durch den Musikverein ausgetragen. Diesmal zum 90-jährigen Bestehen. Bereits im März wurde das Jubiläumsjahr mit einem Festabend eingeleitet. Hierbei wurden jegliche Ehrungen durchgeführt. Dazu fand auch ein Benefizkonzert des Bundespolizeiorchesters unter der Leitung von Chefdirigent Stefan Weber statt.

Nur knapp zwei Monate später waren bereits die Wertungsspiele in Reichling. Neben der klassischen verdeckten Konzertwertung wurde auch eine offene Wertung und eine Marschwertung angeboten. An zwei Tagen nahmen insgesamt 33 Vereine und Jugendkapellen an den verschiedenen Wertungen teil. Das Highlight des Wochenendes war die offene Wertung am Samstag, 25. April 2009 in der Mehrzweckhalle in Reichling. Hier stellten sich insgesamt neun Kapellen - acht aus dem Bezirksverband Lech-Ammersee - den fünf Wertungsrichtern. Diese erhielten direkt nach dem Vortrag für jedes Stück die Punkte für die jeweils 10 Kriterien.

Das große Festwochenende begann am 20. Mai 2009 mit einem Sternmarsch der sechs Kapellen aus Denklingen, Hofstetten-Hagenheim, Pflugdorf-Stadl, Rott, Thaining und Reichling. Am Rathaus trafen sich alle Kapellen zum Standkonzert, ehe man ins Festzelt zum Bieranstich einzog.

Im Zelt angekommen, nahmen die Musikverein Thaining und Pflugdorf-Stadl auf der Bühne Platz. Nach gut 1,5 Stunden wechselten sich die Gastkapellen auf der Bühne ab, so dass jede diesen Abend umrahmen durfte.

Am Donnerstagabend fand im Festzelt ein politischer Abend statt. Veranstalter war der CSU-Ortsverband Reichling mit seinem Vorsitzenden Hans Jürgen Korn. Neben politischen Größen wie CSU-Generalsekretär Alexander Dobrinth und Staatsminister a. D. Dr. Thomas Goppel, war als Hauptrednerin Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner nach Reichling gekommen. Eine "öffentliche Diskussion" war nicht vorgesehen, deswegen hatte der Kreisvorsitzende der AG Landwirtschaft, Michael Schuster, unter anderem sechs vom AGL-Vorstand formulierte Anliegen vorgetragen, auf deren Beantwortung vor allem die zahlreichen Landwirte unter den gut 1.200 Besuchern sehr gespannt waren.

Die beiden Tage standen ganz im Zeichen von Partyabenden. Am Freitag war im Festzelt ab 20 Uhr ein Disco Abend mit "Best Fest 2009" auf dem Programm. Neben dem Tanz- und Unterhaltungsabend mit den Waidigeln am Samstag fand am Nachmittag noch das "Spiel ohne Grenzen" statt.

Bereits um 7.30 Uhr begann der Festsonntag mit dem Weckruf, vorab wurden bereits aber die Bankreihen im Festzelt wieder ausgerichtet und auf Vordermann gebracht. Man spielte ins Dorf bis zum Kriegerdenkmal, die Untergasse runter und raus zur Bürgermeisterin Margit Horner-Spindler.

Um 9 Uhr ging es dann bereits schon weiter, da hier für den Kirchenzug aufgestellt wurde. Weil es nach Regen aussah, berieten sich die Mitglieder des Festausschusses, ob man die Messe im Freien durchführen sollte und entschieden sich für "JA"! Dass das die falsche Entscheidung war, wurde bereits auf dem Weg zum Höhenberg klar, da es hier zum Tröpfeln begann und während des von Pfarrer Michael Vogg gehaltenen Festgottesdienstes kamen immer wieder kurze, aber heftige Schauer von oben. Beim anschließenden Frühschoppen im Festzelt spielten mit dem Musikverein Hendungen und den Zeller Musikanten zwei Kapellen aus der früheren Heimat des Reichlinger Dirigenten Lars Scharding.

Nach einem ausgiebigen Frühschoppen fand gegenüber des Festzeltes der Gemeinschaftschor statt. Mit rund 2.000 anwesenden Musikerinnen und Musikern wurde dieser - ohne Regen - auf dem Hang des Höhenbergs gemacht. Während sich an der Spitze die Dirigenten versammelten, so standen bergabwärts die Musikerinnen und Musiker. Aufgrund des folgenden Festzugs durch Reichling blieben leider die meisten Zuhörer am Zelt stehen. Die Spielrichtung der Musiker war jedoch die andere Richtung. Auch der Wind, der in die falsche Richtung wehte, tat sein Übriges. Und so kam bei den Zuhörern leider wenig von der Musik an. Auch die Musikerinnen und Musiker hatten beim "Bergauf-Spielen" so ihre Schwierigkeiten, jedoch eher bei der Standfestigkeit. Der obligatorische Musikergruß durfte natürlich auch in diesem Jahr nicht fehlen.

Mit einem großen Festzug durch Reichling wurde ein weiterer Höhepunkt des 39. Bezirksmusikfestes zelebriert. Mit 84 teilnehmenden Fußgruppen und Wägen kam ein imposanter Umzug zustande. Nach dem Umzug füllte sich nach und nach das Festzelt. Die Vereine, die an der verdeckten Konzertwertung und an der Marschwertung teilnahmen, mussten noch ein wenig warten, bis sie endlich die Ergebnisse ihrer Vorträge erhielten. Ab 20 Uhr unterhielt die Blaskapelle Schöffelding im Festzelt. Die Landjugend und der Trachtenverein Reichling unterhielten ebenfalls mit der ein oder anderen Einlage.

Den Abschluss des langen Festwochenendes macht der Seniorennachmittag am Montag, 25. Mai 2009. Hier unterhielt ab 14 Uhr noch ein letztes Mal die gastgebende Kapelle aus Reichling im Festzelt. Christian Kölbl sorgte mit einem Tanz seiner Trachtenjugend für den ersten Höhepunkt des Nachmittags. Zur Auflockerung kamen zwischendurch die Bürgermeister der Gemeinden sowie Landrat Walter Eichner und Pfarrer Michael Vogg auf die Bühne um je zwei Witze vorzutragen, wobei Pfr. Vogg beim Publikum am besten ankam. Auch der Kinderchor Ludenhausen unter der Leitung von Monika Prestel trug einige Lieder vor und sorgte so für eine gelungene Abwechslung. Die Landjugend war ebenfalls mit von der Partie. Mit ihrem Tanz sorgten sie beim Publikum für die beste Unterhaltung. Für etwa drei Stunden konnten alle Besucher ihre Seele baumeln lassen und sich in netter Runde austauschen. Da der Kreis, wie bei jedem Seniorennachmittag, ein halbes Hendl und eine Maß spendierte, gab es zwei weitere Gründe den Nachmittag hierzu verbringen.